Refuge des Bouquetins CAS, 25./26. August 2024
Wer Abgeschiedenheit fernab von grossen Touristenströmen sucht, dem sei das Refuge des Bouqetins sehr empfohlen. Die oktagonartig angelegte Schutzhütte am Westfuss der Bouquetins verfügt über das Nötigste, um in wilder Natur geborgen zu sein.
Am Sonntagmorgen, 25. August treffen wir uns in Arolla, um das Material auf die acht Personen zu verteilen und den 4 ½-stündigen Aufstieg Richtung Bas Glacier d’Arolla, vorbei am Südfuss des Mont Collon, hoch auf den Haut Glacier d’Arolla bis hinauf zur Schutzhütte in Angriff zu nehmen.
Es stimmt nachdenklich, lange über die schuttüberhäuften Gletscher – oder was davon übrig bleibt – zu wandern. In den Gletschervorfeldern macht sich bereits eine eindrückliche Vegetation mit verschiedenen Pionierpflanzen breit.
In angenehmem Tempo führt uns Simon Brechbühler vor eindrücklicher Kulisse in eine der entlegensten Gegenden der Schweiz und wir erreichen bereits in der zweiten Nachmittagshälfte das Biwak. Glücklicherweise bleiben wir die einzigen Besucher und können uns entsprechend ausbreiten. Der zentrale Holzofen sorgt rasch für eine angenehme Wärme im Innern der Hütte und dient gleichzeitig als Kochherd. Gegen Abend klärt der Himmel vollständig auf, so dass wir während dem Outdoornachtessen ein grandioses Bergpanorama geniessen können. Tief bewegt sind wir vom Besuch des Bartgeiers, der in seiner majestätischen Grösse nur wenige Meter über unseren Köpfen herzieht und uns genau begutachtet. In ruhiger Atmosphäre geniessen wir den gegenseitigen Austausch.
Zeitig machen wir uns nach einer durchzogenen Nacht auf, um Richtung La Vierge, unserem Tagesziel hochzusteigen. Am Felsfuss wird uns allen bewusst, dass an ein Hochklettern als Gruppe nicht zu denken ist. Zu viel Schutt und loses Gestein liegt entlang der Linienführung. Stattdessen steigen wir auf eine Anhöhe, Punkt 3177 m ü. M. südwestlich der Vierge und benennen diese gleich als «Petite Vierge».
Der Abstieg folgt entlang der Aufstiegsroute und in Arolla reicht es noch für ein kurzes Einkehren, bevor das Postauto mit Ausnahme von Felizitas und Patrik die Gruppe wieder ins Tal führt.
Vielen Dank der ganzen Gruppe für das sehr verständnisvolle und angenehme Zusammensein und Simon für die kompetente Leitung. Eindrücklich, wie bloss etwas mehr als ein Tag Zusammensein in den Bergen zu einer Vertrautheit kann.
Teilnehmende: Ruth Kunz, Urs Hirschi, Franziska Kiser, Anke Schuetze, Karin Stadelmann, Felizitas Walther, Patrik Walther
Leitung: Simon Brechbühler
Bericht: Patrik Walther